5. Februar 2007

Alle wollen die Schneeglöckchen

Überraschender Erfolg im Garten des Werkhauses Pancratz

Noch sind ein paar Töpfe mit Schneeglöckchen zu haben. Mit drei Hilfskräften wurde der Garten des Werkhauses aufgeräumt.

Von Fritz Kreyenschmidt

Friesoythe - "Die Aktion hat unglaublich eingeschlagen, die Schneeglöckchen gingen weg wie warme Semmeln", zeigte sich Vorstandsmitglied Ludger Bickschlag vom Verein "Werkhaus Pancratz" über die erfolgreiche Aktion begeistert, die im Garten des Werkhauses wachsenden Schneeglöckchen zu vermarkten statt als Unkraut zu jäten.


Viele fleißige Helfer standen Werkhaus-Vorstandsmitglied Ludger Bickschlag (3. v. r) zur Seite, um tausende Schneeglöckchen in Blumentöpfe zu pflanzen. BILD: Fritz Kreyenschmidt

In dem seit über 40 Jahren wild wuchernden Garten des Werkhauses sollte aufgeräumt werden. Für die Planung und Neugestaltung des rund 1000 Quadratmeter großen Areals verpflichtete der Verein den Diplomgärtner Antonius Bösterling, der die Idee hatte, die vielen Schneeglöckchen zu vermarkten. "Eine grandiose Idee, wie sich gezeigt hat", so Bickschlag. Drei ABM-Kräfte sind zurzeit mit den Aufräumungsarbeiten im Garten beschäftigt. Zunächst galt es, Brombeer- und andere wild wuchernde Sträucher, aber auch viel totes Gehölz zu entfernen, um an die Schneeglöckchen zu kommen. Die frei gelegten Frühlingsblüher, die einen regelrechten Blumenteppich bildeten, wurden von den drei Helfern zu rund 20 bis 25 Stück ausgegraben und vermarktungsgerecht in Blumentöpfe gesetzt. Zu dem günstigen Preis von nur einem Büro waren die Schneeglöckchen zu haben.

Bickschlag, der anfangs nicht an die große Nachfrage' glaubte, wurde schnell eines Besseren belehrt. Sofort nach Bekanntgabe der Aktion stand bei ihm das Telefon nicht mehr still, und zahlreiche Kunden gaben Vorbestellungen auf. Sie orderten 30, 50 und sogar 100 Töpfe mit den zum Teil schon blühenden Frühlingsboten. Noch bevor der Verkaufsstand aufgebaut wurde, dies sollte am Samstag um 10 Uhr sein, standen die ersten interessierten Käufer 30 Minuten vorher im Garten des Werkhauses und orderten ihren Blumenbedarf, den sie in großen Kästen abtransportierten. Bickschlag und seine beiden Helferinnen Marlies Bornhorst-Paul und Ruth Kellermann hatten dann in den nächsten Stunden alle Hände voll zu tun und kamen trotz kühler Witterung mächtig ins Schwitzen, um den großen Käuferansturm am Stand an der Kirchstraße zu bewältigen. Ständig musste neue Ware aus dem 40 Meter entfernten Garten geholt werden, um die Käufer zufrieden zustellen. Vielfach gingen die Käufer auch selbst in den Garten und holten ihre Blumen, um das "Personal" zu entlasten.

Zwar wurden so gut wie alle eingetopften Blumen verkauft, doch noch stehen an einigen Stellen des Gartens Schneeglöckchen, die, sollte jemand Interesse haben, auch veräußert werden. Potentielle Käufer können sich unter Tel. 0171/9334322 bei Ludger Bickschlag melden.