26. Juni 2004

Werkhaus Pancratz: "Aus Alt mach Neu"

Eigentümer-Frage ist nach wie vor ungeklärt

Von Hermann Huge


Friesoythe - Abrissreif präsentierte sich vor noch nicht langer Zeit das Werkstatt-/Stallgebäude des Werkhauses Pancratz in Friesoythe der Öffentlichkeit. Mittlerweile aber ist das denkmalgeschützte Gebäude von Grund auf saniert. Möglich wurde dies mit finanzieller Hilfe der Bezirksregierung Weser-Ems und des Amtes für Agrarstruktur, die zusammen rund 25000 Euro als Zuschuss gewährten. Die gleiche Summe investierte der Eigentümer. Das Ergebnis der Komplettsanierung stellte jetzt der Verein "Werkhaus Pancratz" dem Rat und der Verwaltung der Stadt Friesoythe vor.

"Das Innere des Werkstattgebäudes wurde komplett entkernt", berichtet Vorsitzende Kerstin Kramer. Die gusseisernen Fenster wurden verstärkt und erhielten neues Glas, beim Dach blieben nur noch wenige Sparren stehen und der Fußboden ist jetzt mit werkstattgeeigneten Naturasphaltplatten gefliest.

Ziel ist es, so die Vorsitzende, dort wieder eine Werkstatt einzurichten und "wir haben auch schon eine konkrete Anfrage". Gedacht sei dabei an Kunsthandwerk mit touristischer Ausrichtung.

Noch bis Ende Juli sollen die Arbeiten zur Inventarisierung der "Schätze" im alten Ackerbürgerhaus laufen, für die die Abiturientinnen Julia Woltermann (Friesoythe) und Stephanie Wolken (Barßel) zuständig sind. Fachkundig angeleitet werden sie dabei von Martina Schulze vom Cloppenburger Museumsdorf, das eng mit dem Friesoyther Verein zusammenarbeitet.

Weiter ungeklärt ist derweil die Eigentumsfrage beim Pancratz-Gebäude. Noch immer befinden sich das Ackerbürgerhaus und das rund 1500 Quadratmeter große Grundstück in Privatbesitz. Der Verein, der das Zeugnis aus alter Zeit erhalten möchte, hat nur einen symbolischen Mietvertrag bis zum Sommer. "Wir benötigen eine Grundlage für unsere weitere Arbeit und die haben wir nicht, solange der Eigentümer privat ist", stellt Kerstin Kramer klar.

Gelöst werden könnte das Problem durch einen langfristigen Miet- oder Pachtvertrag. Denkbar wären auch ein Ankauf oder die Einbindung privater Sponsoren, so die Vorsitzende. Hilfestellung erhofft sich der Verein von der Stadt Friesoythe. Die Ratsfraktionen wollen dieses Thema nun intensiv in den eigenen Reihen beraten.